Gold und Silber P. 250
1.
Gold und Silber lieb ich sehr,
Kann’s auch gut gebrauchen,
Hätt’ ich nur ein ganzes Meer,
Mich hinein zu tauchen;
’s Braucht nicht grad geprägt zu sein,
Hab’s auch so ganz gerne,
Sei’s des Mondes Silberschein )
Sei’s das Gold der Sterne. ) (bis)
2.
Doch viel schöner ist das Gold,
Das vom Lockenköpfchen
Meines Liebchens niederrollt
In zwei blonden Zöpfchen.
D'rum, mein liebes Kind,
Lass uns herzen, küssen,
Bis die Locken silbern sind )
Und wir scheiden müssen. ) (bis)
3.
Trautes Schätzchen, trag nicht Leid,
Blicke nicht so trübe,
Dass du nicht die einz’ge Maid,
Die ich herzlich liebe.
Schau, Studenten machen's so,
Lieben mehr als eine;
Bin ich nicht mehr Studio, )
Lieb’ ich dich alleine. ) (bis)
4.
Wer nur eine einz’ge küsst,
Bis zur Jahreswende;
Und die andern schüchtern grüsst
Der ist kein Student.
Wer noch nie betrunken war,
Der hat nie studiert,
Wär' er auch so manches Jahr )
Ins Kolleg marschieret. ) (bis)
5.
Gräm dich nicht den ganzen Tag,
Dass wir gerne trinken,
Dass ich dich nicht küssen mag,
Wenn die Gläser winken
Wer noch nie betrunken war
Hat noch nie studiert
Wenn er auch das ganze Jahr )
Ins Kolleg marschiert. ) (bis)
6.
Seht, wie blinkt der gold'ne Wein
Hier in meinem Becher;
Horcht, wie klingt so silberrein
Froher Sang der Zecher;
Dass die Zeit einst golden war
Will ich nicht bestreiten,
Denk ich noch im Silberhaar )
Gern vergang'ner Zeiten. ) (bis)